
Überragendes Wahlergebnis bei gleichzeitig historisch niedriger Wahlbeteiligung von nur 23,5 Prozent.
(Lesezeit: 2 Minuten)Ein regelrecht sozialistisch anmutendes Wahlergebnis von 88,4 Prozent beschert Oberbürgermeister Peter Boch eine zweite Amtszeit. Sein Herausforderer Dmitrij Walter, der nach 2017 zum zweiten Mal für das Amt kandidierte und auch mehrfach für Ämter der Bürgermeister, kam auf 10,3 Prozent der Stimmen. Der Wahl vorausgegangen war ein ausgesprochen „harmloser“ und wenig sichtbarer Wahlkampf, in dem beide Kandidaten keine echten Schwerpunkte setzen mochten oder konnten.
Erschreckende Wahlbeteiligung
Eine historisch niedrige Wahlbeteiligung ist Grundlage des Ergebnisses: Von 88.210 Wahlberechtigten haben nur 20.703 Menschen Gebrauch ihrer Stimme gemacht. Bezieht man die Nichtwähler als Stimmen, kommt OB Boch gerade einmal auf eine Zustimmungsquote von 23,5 Prozent.
Bereits frühzeitig zeigte sich die niedrigere Wahlbeteiligung: So lag die Wahlbeteiligung in ausgewählten Wahllokalen um 17 Uhr bei 12,38 Prozent – mehr als die Hälfte weniger, als noch 2017 (26,16 Prozent). Ein großer Teil der Stimmen, nämlich 8.340, gingen als Briefwahlstimmen ein. Hier punktete Boch gar mit einem „90-%-Ergebnis“ von 90,5 Prozent.
Richtiggehend dramatisch ist die Wahlbeteiligung in ausgewählten Wahlbezirken. So waren im Wahlbezirk Innenstadt 1.141 Menschen wahlberechtigt – von denen nur 91 auch zur Wahl gingen. Auffällig sind auch einzelne Bezirke, in denen Walter deutlich stärkere Wahlergebnisse erreichen konnte; in der Oststadt 18,6 Prozent (Wahlbeteiligung: 6 Prozent) und im Wahlbezirk Buckenberg (inklusive Haidach) sogar 19,9 Prozent (Wahlbeteiligung: 13,7 Prozent).