Kreisimpfzentrum Pforzheim ist startbereit

Nicola Buhlinger-Göpfarth und Thushira Weerawarna führen durch das Kreisimpfzentrum Pforzheim

Impfzentrum beginnt am kommenden Freitag aufgrund Impfstoffmangels zunächst an drei Wochentagen mit jeweils 70 Impfungen in der St.-Maur-Halle

(Lesezeit: 4 Minuten)

Hinweis: Dies ist ein Archivbeitrag.
Dieser Beitrag ist im Archiv von PF-BITS. Hier eventuell angegebene Telefon- und Kontaktmöglichkeiten sowie Terminangaben sind möglicherweise nicht mehr aktuell.

Exakt zum eigentlich geplanten Start ist das Kreisimpfzentrum Pforzheim nun bereit für die Corona-Impfkampagne in den nächsten Wochen und Monaten. Am vergangenen Freitag führten Sebastian Fischer (Leiter des städtischen Katastrophenschutzes), Nicola Buhlinger-Göpfarth (Pandemiebeauftragte der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg) und Thushira Weerawarna (Chefarzt am Siloah St. Trudpert Klinikum) durch die Räumlichkeiten des Impfzentrums in der St.-Maur-Halle. Der nun festgelegte Start ist genau eine Woche später am kommenden Freitag, 22. Januar 2021.

Dort befindet sich nun auf der eigentlichen Eisfläche das eigentliche Impfzentrum, das in mehrere Gliederungen aufgeteilt ist, die von zu impfenden Personen nacheinander durchschritten werden müssen. Das Impfzentrum ist dabei so aufgebaut, dass Impflinge den gesamten Impfvorgang in aufeinander folgenden Stationen durchschreiten. „Wir haben die Prozesse klar definiert“, so Weerawarna, der auch als medizinischer Leiter des Kreisimpfzentrums fungiert. Überhaupt verstehen alle an der Planung und am Aufbau des Kreisimpfzentrums Beteiligten die Arbeit als „Teamarbeit“ in einem „interdisziplinären Team“ mehrerer städtischer Ämter, der Ärzteschaft und externen Dienstleistern wie beispielsweise Messebauern, die für den Aufbau der Räumlichkeiten zuständig sind.

Angeliefert werden Impfstoffe vom Land für den jeweils kurzfristigen Gebrauch. Dieser wird tiefgefroren angeliefert und vor Ort über Nacht aufgetaut, um ihn dann innerhalb der nächsten Stunden auf Spritzen aufzuziehen und zu verabreichen. Die jeweils notwendige zweite Dosis für mRNA-Impfstoffe von Biontech und Moderna sind für Impflinge bei der ersten Dosis fest eingeplant, werden aber auch entsprechend erst zum jeweiligen Impftermin angeliefert. Und auch für „böse Jungs“ hat man sich gewappnet, in dem die gesamte Halle Tag und Nacht von einem Sicherheitsdienst bewacht wird.

Schwerpunkt zunächst auf mobiles Team

Da es zum Start aller Kreisimpfzentren am 22. Januar noch sehr wenige Impfstoffdosen geben wird, wird Priorität zunächst auf das mobile Impfteam gelegt, das mit einem Teil des für Pforzheim zugeteilten Impfstoffes in Pflegeeinrichtungen vor Ort impfen wird. In den letzten Tagen hatte hier bereits ein mobiles Impfteam des zentralen Impfzentrums Karlsruhe die ersten Impfungen vorgenommen.

Mit rund 70 Impfdosen pro Tag beginnt dann das Kreisimpfzentrum zunächst mit einer Schicht an drei Wochentagen, am Freitag, Samstag und Mittwoch. Dies werden zum Anfang zunächst zwei stationäre Teams abwickeln. So bald mehr Impfstoff geliefert wird, werde auch kurzfristig die Kapazität des Kreisimpfzentrums hochgefahren.

Der Impfvorgang in vier Schritten

  1. Anmeldung
    Bei der Anmeldung an insgesamt sechs Schaltern werden die Impfberechtigungen der zu impfenden Personen geprüft. Ist diese Prüfung positiv, werden die Personen zu so genannten „Impflingen“ und erhalten Impfunterlagen und einen Laufzettel für die nächsten Stationen.
  2. Informationen über die Impfung via Video
    In der nächsten Station können sich die Impflinge zum einen mit einem Erklärvideo zur Impfung auf zwei Bildschirmen informieren und gleichzeitig den so genannten Anamnesebogen ausfüllen. Hier werden eventuelle Vorerkrankungen angegeben und die Unterschrift für die Impfung geleistet.
  3. Impfung
    Die eigentliche Impfung findet in einer der drei Impfpraxen statt, die dem Informationsbereich folgen. Diese Impfpraxen sind dabei so angelegt, dass jede der drei Praxen aus je zwei Impfbereichen besteht. So können in einer Praxis jeweils zwei Personen kurz nacheinander aufgeklärt und geimpft werden.
  4. Beobachtung und Überwachung
    Gemäß den Vorgaben gelangen die geimpften Personen danach in den Bereich zur Beobachtung und Überwachung. Hier können die Impflinge einige Minuten verweilen. Im Ernstfall kann hier bei eventuellen allergischen Reaktionen schnell reagiert werden. Für diese Notfälle gibt es im hinteren Bereich entsprechend zwei Sanitätsbereiche.

Terminvergabe in den nächsten Tagen per Telefon oder Online

Termine für das Kreisimpfzentrum können in den nächsten Tagen dann telefonisch oder online reserviert werden, nachdem die zu impfenden Personen vorab eine vorläufige Berechtigung vorweisen. Die eigentliche Prüfung der Impfberechtigung – im ersten Schritt beispielsweise bei Personen über einem Alter von 80 Jahren – erfolgt dann immer bei der Anmeldung im Kreisimpfzentrum.

Über Besim Karadeniz 4670 Artikel
Besim Karadeniz (bka), Jahrgang 1975, ist Autor und Erfinder von PF-BITS seit 2016. Er ist beruflich selbstständiger Web-Berater und -Entwickler. Neben PF-BITS betreut er mehrere weitere Online-Projekte und kann auf einen inzwischen über 25-jährigen Online-Erfahrungsschatz zurückblicken. Neben der technischen Betreuung von PF-BITS schreibt er regelmäßig Artikel und Kolumnen.